Schobbedeckel

Der Glas-Abdeck-Deckel wird im Hessischen Schobbedeckel genannt. Er dient dazu, das Glas abzudecken. Dadurch wird verhindert, dass z.B. Insekten in das Getränk fliegen können. Außerdem können mit unterschiedlichen Deckeln die Gläser eindeutig unterschieden werden.

Der große Schobbedeckel hat einen Durchmesser von ca. 10 cm auf der Oberseite. Damit passt der Deckel auf die meisten Gläser ab ca. 0,5l. Er besteht aus unbehandeltem Buchenholz.

Der kleine Schobbedeckel hat einen Durchmesser von ca. 10 cm auf der Oberseite. Die Unterseite hat einen Durchmesser von ca. 6,5 cm. Damit passt der Deckel auf die meisten Gläser ab ca. 0,3l.

Das Motiv ist handgebrannt, kann sich also leicht von der Abbildung unterscheiden.

Typisch Hessisch

Der Deckel hat viele Namen: Glasabdeckdeckel, Deckelchen, Deckelscher, Schobbedeckel, Schoppendeckel, Apfelweindeckel, Geripptedeckel. Was in Bayern der Bierdeckel ist, ist in Hessen der Schobbedeckel.

Traditionell wurde er ursprünglich in Apfelweinkneipen verwendet. Allerdings werden die Deckel nicht von den Gastwirten ausgegeben, sondern jeder Gast bringt sich seinen eigenen mit.
In Hessen wird das Apfelweinglas nur Geripptes genannt. Das Glas hat äußerlich ein Rautenmuster, damit es besser gegriffen werden kann und nicht so einfach aus der Hand rutscht. Daher auch der Name „Geripptes“ für das Apfelweinglas. Lange Zeit gab es nur eine „richtige“ Größe für das Gerippte, nämlich 300 ml. Inzwischen gibt es zwei Größen, 250 ml und 500 ml. Daher gibt es auch zwei Größen für Schobbedeckel. Der kleine Schobbedeckel hat die Pilzform mit dem innenliegenden Fuß. Der große Schobbedeckel liegt außerhalb des Glasrandes.

Der Vorteil von Buchenholz
Im Gegensatz zu Kunststoffdeckeln haben Schobbedeckel aus Buchenholz zwei Vorteile. Es kann durch Feuchtigkeit leicht aufquellen und dadurch kleine Risse oder Einschnitte schließen. Außerdem wirken Gerbsäuren im Holz antibakteriell, wodurch viele Keime abgetötet werden können.

Pflegehinweise
Die Schobbedeckel sind nicht spülmaschinengeeignet. Am besten werden sie mit einem sanften Spülmittel gereinigt und mit einem weichen Tuch getrocknet. Anschließend lässt man sie am besten an der Luft durchtrocknen.
Bei Bedarf können die Deckel mit einem neutralen Speiseöl eingerieben werden.